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Im Endeffekt guckt sie dann doch jeder: Pornoseiten sind nicht umsonst eins der am meistgeklickten Genres an Websites im Internet. Es ist eine Ausflucht in die Welt des Films, in der jede/r seine tiefsten Vorlieben ausleben kann, seine Nische findet. Immer wieder spielt auch Gewalt in ebendiesen Clips eine Rolle – der experimentelle Regisseur Noel Alejandro möchte mit seinem neuesten Film SWEAT die Grenzen von Gewalt im Porno aufzeigen.

Der erotische Kurzfilm erzählt das Zusammentreffen des Filmstudenten Mullen mit einem entfernten Bekannten, Christen. Christen klingelt bei Mullen unter dem Vorwand, einfach nur dringend aufs Klo zu müssen, doch will einfach nicht gehen. Was mit Smalltalk beginnt, wird von Christens Seite immer forcierter auf Sex, während Mullen sich schon rein körperlich nicht gegen den sportlichen Christen wehren kann. Schließlich scheint die Stimmung auch in Mullen zu kippen, der sich dann der Versuchung hingibt.

 

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Der Sex der beiden kommt also erst mal nicht einvernehmlich zustande – und genau hier setzt Noel Alejandros Grenzgang an: Was ist akzeptiert im Porno und ebendiesen Fantasien? Was macht den Reiz an vorerst einseitiger Lust aus? Welche Auswirkung hat Gewalt auf unser Sexleben? Regisseur Noel Alejandro, der schon seit 2012 zwischen Barcelona und Berlin arbeitet, sorgte zuletzt mit seinen Kurzfilmen Trivial oder The End für Aufsehen. Immer wieder möchte er mit traditionellen Filmstilen brechen, die Linie zwischen Kunst und Porno verwischen avantgardistisch anmutende Filme schaffen, die auch einen emotionalen Zugang zu Sex ermöglichen.

 

Den SFW-Trailer zu SWEAT gibt es hier zu sehen: